Greive, W.: Gotteserkenntnis und Existenz
Karl Barth hat die Theologie und die Kirche im 20. Jahrhundert maßgebend geprägt und wird heute mit neuer Aufmerksamkeit gelesen. Das Buch von Wolfgang Greive stellt sich der Aufgabe, Barths Theologie im Kontext seiner Lebensgeschichte zu profilieren, denn die Schärfe dieser Theologie lässt sich ohne den Wechselbezug auf die Situation seiner Biographie nicht zureichend verstehen. Greive zeigt, wie Barth die Frage nach dem glaubwürdigen Selbstverhältnis der Wahrheit auf seinem Denkweg als Lebensweg beantwortet. So sehr Barths Kampf gegen den Nationalismus und Nationalsozialismus ausschlaggebend ist, ohne den Kampf mit sich selbst kann sein Denken nicht erfasst werden. Das verlangt den Einbezug seiner persönlichsten Krise in der Notgemeinschaft mit seiner Ehefrau und Geliebten.
Dass Karl Barth das Wort Gottes im Hinblick auf ein bestimmtes geschichtliches Gegenüber auslegt, zeigt Wolfgang Greive in einer erweiterten Perspektive eindrücklich. Und dass Barth mit seiner Dogmatik ein revolutionäres Potential entwickelt hat, wird ebenso hervorgehoben wie die Widersprüche in seinem Denken. Greive plädiert für ein vertieftes Verständnis der Theologie Barths als Krisentheologie.
Wolfgang Greive (Autor)
Gotteserkenntnis und Existenz
Karl Barths Theologie im Kontext seines Lebens
Paperback
Seitenzahl 342
978-3-374-07804-2
68,00 €
Evangelische Verlagsgesellschaft Leipzig