Seidel/Schacht: Tod, wo ist dein Stachel?

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Niemand kann ihm entkommen, dem großen Gleichmacher Tod. »Leben ist gefährlich. Wer lebt, stirbt«, schrieb der polnische Aphoristiker Stanis aw Jerzy Lec mit schwarzem Humor. »Tod ist … je der meine«, pointierte Martin Heidegger diese situative Radikalität. Und für den Literaturnobelpreisträger Elias Canetti war der Tod ähnlich wie für sein Vorbild Johann Wolfgang Goethe nichts als ein Hassobjekt. In auffälligem Kontrast dazu bekennt das Christentum mit dem Apostel Paulus: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?« (1. Korintherbrief 15,54 f.)

Das meint mehr als nur die sokratische Unsterblichkeit der Seele, wie Platon sie im Phaidon entfaltet. Nach Christoph Markschies waren es nicht zuletzt die intensive Seelsorge an den trauernden Schwestern und Brüdern und die Erwartung der Auferstehung, die die schmerzhafte Endgültigkeit des irdischen Lebens keineswegs leugneten und doch durch heitere Gelassenheit dem Tod gegenüber den ...

Thomas A. Seidel | Ulrich Schacht (Hrsg.)
Tod, wo ist dein Stachel?
Todesfurcht und Lebenslust im Christentum
GEORGIANA. Neue theologische Perspektiven, Band 2

2017
280 Seiten | 12 x 19 cm
Paperback
WGS 2542
ISBN 978-3-374-05003-1
24,00 EUR

Evang. Verlagsanstalt Leipzig

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