Wehrs, J.: Matthias Claudius und Freund Hain

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Sehr viele Menschen kennen und lieben / singen das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“. Dass der Dichter Matthias Claudius heißt, dürften auch noch viele wissen. Dass Claudius sich hinter dem Pseudonym ASMUS (dessen Deutung immer noch ein Rätsel ist) verbarg, das wissen wohl nur noch sehr wenige.

Der Verfasser dieser thematisch auf Sterben und Tod fokussierten kleinen Claudius-Biographie ist stellvertretender Leiter der Claudius-Gesellschaft. Wehrs erzählt auch in eigener Betroffenheit vom Tod seines eigenen Vaters. Im „Epilog“ (S. 95-98) schreibt er zu Beginn: „Der Tod hat im Leben und in der Dichtung eien besonderen Stellenwert eingenommen: Claudius ist dem Tod immer wieder begegnet – und zwar in vier Generationen: beim Tod der Eltern, der Geschwister, dreier eigener Kinder und eines Enkelkindes.“ So trat der Tod früh in Claudius Leben – und begleitete ihn sein Leben lang. Er nahm Sterben und Tod sehr ernst, schafft durch die Bezeichnung „Freund Hain“ eine gewisse Nähe, spürt jedoch sehr deutlich auch die natürliche menschliche Abneigung. Diese kommt zum Beispiel im ersten Teil des bekannten Gedichtes „Der Tod und das Mädchen“ zum Ausdruck:

„Vorüber! Ach vorüber!
Geh wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.“

So bereichert Wehrs gut lesbare Biographie das Wissen um den Dichter und Menschen Matthias Claudius – und befreundet die Leser*innen vielleicht auch mit „Freund Hain“. (gm)


Jürgen Wehrs
Matthias Claudius und Freund Hain
Die Kunst, sich den Tod zum Freund zu machen

2024
kartoniert 110 S. (mit sieben Abbildungen)
18,80 €

Verlag Steinmann Hamburg

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