Lexutt/Neumeister: Alles hängt am Kreuz
Vor gut 20 Jahren, im Mai 1995, fällte der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts einen Kruzifixbeschluss. Nicht einstimmig. Einen weiteren Streit um das Kreuz erleben wir 2018 durch den Beschluss des neuen bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, gut sichtbar in allen staatlichen Behörden Bayerns Kreuze aufzuhängen. Streit um das Kreuz haben jedoch eine sehr viel längere Geschichte! Paulus gilt als Apostel des Kreuzes (1.Kor 1,23: „wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten...“). Und in der Heidelberger Disputation verteidigte Luther seine Kreuzestheologie. Zu all´ dem passt der Titel dieses Buches.
Die beiden Verfasserinnen (Athina Lexutt / Elisabeth Neumeister) sagen im „Vorwort“ (S. 5-13) unter anderem, dass sie ihr Buch in ökumenischer Verbundenheit verfassten und dass „es zum Meditieren, zum Betrachten, schließlich zum Nachdenken einladen will“ (umgestellt). Der doppelte Fokus kommt in den zwei ganz unterschiedlich gestalteten Teilen zum Ausdruck: „in Wort und Bild“ (siehe den Untertitel).
Den ersten Teil (S. 15-103: „Dem Kreuz nachspüren“) verantwortet Neumeister. Auf den linken Seiten sind von ihr geschaffene Kreuz-Darstellungen zu sehen, rechts dazu geschriebene kurze Texte. Den zweiten Teil (S. 105-222) verantwortet Lexutt. Ins Zentrum stellt sie das Kreuz bei Martin Luther. In eigenen Worten plädiert sie im Teil „Ohne Kreuz kein Rückgrat“. Zahlreiche Anmerkungen belegen ihre eigenen oder die dargestellten Gedanken anderer.
Insgesamt gibt das Buch – wie gewollt – optisch in Bildern und mehr gedanklich durch die Worte Anlass, über das christliche Grundsymbol KREUZ nachzusinnen. (gm)
Athina Lexutt / Elisabeth Neumeister OSB
Alles hängt am Kreuz
Eine Annäherung in Wort und Bild
gebunden
222 S.
18,-- €
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig