von Stosch, K. u.a.: Streit um die Freiheit
Von der Antike und bis in die Neuzeit hinein, gab / gibt es (denn die Frage der [Un-]Freiheit ist vielerorts noch offen) Freie, vor allem aber gab es das Gegenteil: Sklaven, Leibeigene, Unterdrückte, Abhängige und so weiter. Dagegen wurde in der Französischen Revolution der Ruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ laut. Dies ist die politisch-soziale Dimension der Freiheit.
In diesem voluminösen Freiheits-Buch geht es jedoch im ersten Teil A (S. 5-190) nur um „Philosophische Perspektiven“ und im zweiten, viel umfangreicheren Teil B (S. 193-523) nur um „Theologische Perspektiven“. Auf den S. 525-527 werden die 24, zum Teil jüngeren beitragenden Philosophie- und Theologieprofessoren gelistet. Fünf Beiträge sind in englischer Sprache verfasst; S. 529-535 findet sich ein Personenregister, das sehr zur Erschließung der Beiträge beiträgt.
Da sieht man zum Beispiel, dass die Beitragenden sich relativ häufig auf Luther beziehen. Am ausführlichsten tut dies der Göttinger Systematiker Martin Laube (S. 253-270: „“´Zur Freiheit befreit´. Überlegungen zum reformatorischen Freiheitsverständnis“). Leider geschieht dies ohne Blick auf die Realgeschichte der Reformation.
Summa summarum werden – allerdings auf einem hohen Niveau - sehr interessante und lesenswerte Beiträge zum Großthema Freiheit geboten, durchaus im Sinne Schellings, der S. 225 so zitiert wird: „Freiheit ist unser und der Gottheit Höchstes.“
Einer zweiten Auflage möge man ein Bibelstellenregister beifügen. Und vor allem einen Sachindex! (gm)
Klaus von Stosch, Saskia Wendel, Martin Breul, Aaron Langenfeld (Hg.)
Streit um die Freiheit
Philosophische und theologische Perspektiven
1. Aufl. 2019, XIV + 535 Seiten, kart.
ISBN: 978-3-506-79216-7
EUR 98.00 / CHF 116.60
Verlag Ferdinand Schöningh