Jahreslosung Verlag am Birnbach. Motiv von Stefanie Bahlinger,
Mössingen
„Ich schenke euch ein neues Herz und
lege einen neuen Geist in euch.“ (Hesekiel 36,26)
Jahreslosung 2017:
Ein neues Jahr, ein neues Herz, ein neuer
Geist. Klingt das nicht wunderbar? Oder macht Ihnen das „Neue“ aus 2016 noch zu
schaffen, weil nicht alles Neue automatisch gut war? Was die
Nachrichtensendungen an Bildern und Neuigkeiten brachten, war meistens alles
andere als wunderbar: Krieg, Vertreibung, Hunger, Flucht, Erdbeben. Und wie war
es bei Ihnen persönlich? Was kam 2016 Neues in Ihr Leben? Wie war das? War es
eher eine Bereicherung oder ein Verlust?
Blicken wir die Jahre selbstkritisch
zurück, so war das Neue nicht immer gut und das Alte aber auch nicht immer
schlecht. Es kommt darauf an, was kam bzw. kommen soll. Die Jahreslosung
verspricht von einem „neuen Herz“ und einem „neuen Geist“.
In der Jahreslosung spricht Gott durch
seinen Propheten Hesekiel zu seinem Volk, das in der Verbannung in Babylonien
lebte. 1.800 km mussten sie ins Exil marschieren, mussten erleben, dass die
Heimat verloren war und sogar das Allerheiligste, der Tempel in Jerusalem,
zerstört worden war. In dieser hoffnungslosen Situation verheißt Hesekiel Befreiung und Rückkehr in
die Heimat! Zu dieser äußeren Befreiung kommt eine „innere“ Befreiung. Gott will
die Menschen „reinigen“, sie sollen ihre „Götzen“ loswerden – alles, was sie
innerlich bindet, weil sie es mit geradezu religiöser Inbrunst verehrt hatten.
Also alles, woran sie bisher ihr Herz gehängt hatten. Das erinnert an Luthers
Auslegung zum 1. Gebot: „Woran du nun ,sage ich, dein Herz hängst und worauf du
dich verlässt, d as ist eigentlich dein Gott.“ … bzw. Götze.
Und was bewegt Ihr Herz? Geld? Status?
Sicherheit? Oder auch Ängste vor Verlust … Fremden … Krankheit … Armut … Tod?
Die Gedanken daran können so stark werden und unser Denken und Handeln
bestimmen, dass sie für Gott keinen Platz mehr lassen. Das sind die sog.
„Götzen“, die uns beherrschen. Daher verkündet Hesekiel: Wo die Götzen im Herzen
sind, da ist kein Platz mehr für Gott, daher will Gott dort selbst einziehen und
die Götzen vertreiben, die unser Herz falsch lenken: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in
euch. Und ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein
fleischernes Herz geben.“ (Hesekiel 36,
26-27))
Gottes Geist will in unser Herz einziehen,
sein Wille wird zur „Herzenssache“. Geist und Herz, Wollen und Tun passen auf
einmal zusammen – so soll es sein: Dass ich wirklich tue, was ich als gut und richtig erkannt habe.
Und dass ich lasse, was ich als falsch erkannt habe. Nun soll gelten: Die Milde
besiegt die Macht, die Klugheit die Bosheit. Barmherzigkeit bestimme unser
Denken und Handeln. Aber zur Barmherzigkeit gehört auch, Sünder zurechtzuweisen,
- Menschen und Staatsmännern deutlich zu machen, wenn sie falsche Wege
einschlagen und Grenzen überschreiten. Denn Friede entsteht, - nicht durch
moralische Rechthaberei oder pazifistische Gesinnung, - Frieden und Demokratie
müssen erstritten und verteidigt werden.
Gott schenke Ihnen und mir in 2017 immer
einen neuen Geist, - seinen Geist, seine Geisteskraft! Und ein lebendiges Herz
statt des steinernen! Ich wünsche Ihnen ein neues Jahr mit viel Neugier nach der
an-rührenden, neu-machenden und verändernden Geisteskraft
Gottes.