ANGDACHT: Beim Friseur
Ein Mann saß beim Friseur und unterhielt sich mit ihm über den Klatsch der Stadt und über Gott und die Welt.
„Ich glaube, dass Gott nicht existiert!“, sagte der Friseur.
„Warum?“, fragte der Mann.
„Wenn Gott existieren würde, gäbe es dann so viele kranke Menschen? Gäbe es so viele Kinder, die verlassen werden? Würde es so viel Krieg, Leid und Schmerzen geben? Nein, wenn es einen Gott gäbe, würde er alle diese Dinge nicht zulassen!“
Der Mann schwieg nachdenklich. Nachdem die Haare geschnitten waren, zahlte er und ging.
Auf seinem Nachhauseweg ließ er seinen Blick und seine Gedanken schweifen. Dabei fielen ihm viele Menschen mit langen, ungepflegten Haaren auf. Er blieb stehen, dachte nach und ging zum Friseur zurück und begrüßte ihn mit den Worten:
„Friseure existieren nicht! Es gibt keine Friseure!“
„Wie kommen Sie denn darauf? Ich habe Ihnen doch gerade die Haare geschnitten!“
Aber der Mann wiederholte: „Nein, Friseure existieren nicht! Denn wenn sie existieren würden, dann gäbe es niemanden mit wirrem, langem Haar. Schauen Sie auf die Straße, sehen Sie dort den jungen Mann mit den ungepflegten, viel zu langen Haaren? Gäbe es Sie, würden Sie diese Dinge nicht zulassen!“
„Ach was, - natürlich existiere ich. Aber die Leute kommen nicht zu mir rein, nehmen nicht mein Angebot an!“
Der Mann schmunzelte und erwiderte: „Genau! Und auch Gott existiert. Nur gehen die Leute nicht zu ihm, nehmen nichts von ihm an, leben seine Botschaft nicht. Nur am Schaufenster oder an der Kirchentür vorbeizugehen, reicht nicht. Deswegen gibt es so viel Schmerz und Leid in der Welt.“
Ihr Team von theology.de
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