Sie kommt, so gewiss der Urlaub ist. Manchen stellt sie
sich in der Mitte des Urlaubs, den meisten so gegen Ende. Aber sie stellt sich:
Wie fängt man nach dem Urlaub wieder neu an? Wenn geht es im Job wieder weiter
nach dem Urlaub? Wie geht es weiter, wenn die Schule oder Uni wieder
anfängt?
Sicher ist, es fängt wieder an. Es geht wieder los. Mir
ist dieses „wieder" in den Fragen und Überlegungen von Erwachsenen und Schülern
aufgefallen. Das klingt wie: Soll es wirklich wieder genauso losgehen wie vor
dem Urlaub? Wieder derselbe Stress, wieder derselbe Ärger, wieder derselbe
Trott?
Nein, das muss nicht wieder so sein. Denn Jesus hat
empfohlen, dass die Menschen neu anfangen. Anders als gewohnt. Besser. Damit das
Leben besser wird, für sie selbst und für ihre Umwelt. "Und soll das gehen?",
werden Sie nun fragen. Gerne verrate ich Ihnen seine drei Ratschlägen, die man
in seiner Bergpredigt nachlesen kann (Matthäus 5, 33-44).
Der erste Ratschlag betrifft unser Reden. Jesus rät:
Sagt einfach Ja oder Nein. Trefft klare Aussagen, denn alles andere führt zu
nichts Gutem. Also kein Herumlavieren mit „vielleicht", „ja, aber". Sondern:
„Ja, auf jeden Fall ...".Aber auch: „Nein, das geht nicht!" oder „Nein, das
schaffe ich nicht ...!" Und ganz wichtig: „Ja, ich versuche es und gebe mir Mühe
...". Dann wissen die anderen, woran sie sind und ich mein Bestes gebe. Damit
kann ich auch klarstellen, was nicht geht und vor Enttäuschungen bewahren. Das
schafft Klarheit, spart Zeit, verhindert Missverständnisse,- ermöglicht ein
gutes Miteinander.
Der andere Ratschlag von Jesus betrifft Konflikte.
„Nicht Auge um Auge, Zahn um Zahn!", sagt er. Jesus empfiehlt: „Wenn dich jemand
auf die rechte Backe schlägt, dann halt ihm die andere auch noch hin!"
Glücklicherweise kommt es am Arbeitsplatz selten zu Tätlichkeiten; in der Schule
schon häufiger. Aber mal auf eine Retourkutsche verzichten und ganz gelassen
nachfragen: „O.k., das ist nun passiert. Was können wir jetzt machen?“ Und dann
auf die Vorschläge des anderen warten, - und die eigenen einbringen. Vermutlich
klappt das nicht immer, aber es kann funktionieren. Jedenfalls gibt es die
Chance für einen neuen Anfang und einen neuen Umgang.
Und der dritte Ratschlag betrifft die Menschen, mit
denen man einfach nicht kann; vielleicht sogar hasst. Jesus rät: „Hört auf, sie
zu hassen. Liebt sie! Betet für sie!" Das überrascht und klingt fast wie eine
Zumutung, die vor allem Mut braucht. Den Mut einzusehen: Halte diesen Mensch
nicht gleich für deinen Gegner oder gar Feind. Geh mal davon aus, dass er ist
wie du, - und du bist auch nichts Besseres. Auch er will etwas, was er für das
Beste hält. Wie du auch. Beten kann helfen, dass man gemeinsam den richtigen Weg
findet und die notwendigen Schritte tun kann. Das schafft eine neue
Ausgangsposition und einen neuen Umgang. Mir hilft das „Vater Unser“-Gebet.
Darin heißt es: „Dein Wille geschehe“,- nicht mein Wille.
Dies sind drei Ratschläge für einen neuen Anfang, - nach
dem Urlaub oder schon jetzt. Ich wünsche Ihnen eine wohltuende Urlaubszeit und
den Mut, die drei Ratschläge auszuprobieren. Sie können dabei nur gewinnen, Ihr
Leben ändern,- eine Antwort auf Ihre Urlaubsfrage geben, damit Ihre Leben anders
und besser wird. Gott befohlen!