Kirche verbietet Auftritt der Domspatzen
Die Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete Maria Eichhornwar "sehr enttäuscht und sehr, sehr traurig" über die katholische Kirche. Denn die Kirchenleitung hatte kurzerhand untersagt, dass die Regensburger Domspatzen bei den offiziellen Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag der Familienpolitikerin auftreten dürfen.
Der "Fehler", der zum Eklat führte: Eichhorns Ehemann ließ für die offizielle Feier nach Darstellung der Politikerin noch einige Einladungen nachdrucken, weil sie nicht ausreichten - versehentlich mit dem für die Privatfeier vorgesehenen Spendenadressaten Donum Vitae. Eine dieser Karten landete bei der Regensburger Kirchenführung.
Die Laienorganisation hat die Schwangerenkonfliktberatung übernommen, seit die Katholische Kirche auf Geheiß Roms vor Jahren diese Tätigkeit aufgeben musste. Die Kirche steht Donum Vitae und deren Repräsentanten distanziert gegenüber.
Nun weiß Frau Eichhorn, dass der weltberühmte Knabenchor ihr zum runden Geburtstag nicht vorsingen darf. Die Planungen für die Feier am 21. September in der Musikakademie Alteglofsheim mit etwa 100 Gästen waren zu diesem Zeitpunkt schon weit gediehen. Die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag traf die Nachricht - in Form eines Briefes von Domkapellmeister Roland Büchner - wie ein Tiefschlag. Der berief sich auf Anweisungen der Kirchenleitung und sah sich zum Ständchen mit den Domspatzen nicht mehr in der Lage.
... wes Brot ich ess, des Lied ich sing ... oder schweig.
Quelle: Augsburger Allgemeine, Sept. 2008