Klettern im Heiligen Raum
Die skurrile Transformation der Kirche Saint-Antoine de Padoue
Wenn man an eine Kirche denkt, kommen einem normalerweise Gedanken an Stille, Andacht und Gebet in den Sinn. Aber die Kirche Saint-Antoine de Padoue in Forest, Belgien, hat eine ganz andere Atmosphäre. Sie ist nun ein Ort für Sport und körperliche Aktivität, genauer gesagt, für Klettern.
Die roten Backsteinwände und die Buntglasfenster der Kirche verbergen eine sportliche Atmosphäre, die man nicht erwartet hätte. Seit den Covid-Jahren war ein Projekt in Planung, um die Restaurierung des seit 15 Jahren verlassenen historischen Teils der Kirche zu finanzieren. Die Lösung? Ein Kletterraum.
Ein Quartett leidenschaftlicher Kletterer, die bereits zwei Kletterhallen leiteten, formierte sich schnell und schlug ein Projekt vor. Die Kirchenfabrik war überzeugt und gab ihnen einen 30-jährigen Pachtvertrag unter der Bedingung, das Gebäude zu renovieren, offen für die Nachbarschaft zu sein und einen kleinen Teil davon für den Gottesdienst zu behalten.
Zwei Millionen Euro und einige Renovierungsarbeiten später ist nun der höchste Kletterraum in Brüssel entstanden. Mit einer Kletterhöhe von 19 Metern und einer Gesamthöhe von 26 Metern vom Boden bis zu den Schlusssteinen ist der Raum ideal, um die Ausdauer erfahrener Kletterer zu trainieren. Alle drei Kletterdisziplinen - Bouldern, Route und Geschwindigkeit - sind hier vereint. Es gibt sogar einen Bereich für Anfänger und Kinder sowie das vierte Kilterboard in Belgien, eine kippbare Wand mit Steckdosen, die mit einer Smartphone-Anwendung verbunden sind.
Die Kirche Saint-Antoine de Padoue ist ein perfektes Beispiel dafür, wie alte Gebäude auf skurrile und kreative Weise genutzt werden können. Es ist ein Ort, an dem Sport und Spiritualität aufeinandertreffen, und es ist ein Ort, der zeigt, dass Kirchen mehr sein können als nur Orte des Gebets. Sie können Orte der Gemeinschaft, des Sports und der Freude sein. Und wer weiß, vielleicht inspiriert diese Geschichte andere Gemeinden dazu, ihre Kirchen auf ähnlich kreative Weise zu nutzen ... und vielleicht lernt so manche und mancher in der Höhe zu beten.
Quelle: dayfr.com (Juni 2023)
