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Wege zu einer zukunftsfähigen Mobilität

Mit diesem Schwerpunktprojekt setzt die ARGE Schöpfungsverantwortung auch in diesem Jahr Impulse für eine Mobilität, die sowohl auf eine gesunde Entwicklung von Kindern als auch auf die Erhaltung der Lebensräume in Stadt und auf dem Lande zielt. Für einen Umstieg, der vor allem ein Umdenken erfordert, gibt es viele Möglichkeiten. Diese zeigen wir auf und bieten dafür Information und Kooperation an.

Die Zeit drängt, wie die folgenden Fakten zeigen:

Schadstoffemissionen des Verkehrs steigen weiter an
In den letzten 20 Jahren ist die Verkehrsleistung des Pkw-Verkehrs um 32 Prozent gestiegen. Jene des Personenverkehrs auf der Bahn dagegen nur um 19 Prozent. Die zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegten Kilometer sind sogar zurück gegangen.
Der Trend der weiter ansteigenden Motorisierung hält auch in den letzten Jahren an. Das spiegelt sich auch im wachsenden Schadstoffausstoß wider. Österreich verfehlt als einziger EU15-Staat das für die Jahre 2008 bis 2012 festgelegte Kyoto-Ziel. Im Jahr 2010 wurden in Österreich 84,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent ausgestoßen. Damit wurde der vereinbarte Zielwert um 15,8 Millionen Tonnen oder 23 Prozent überschritten. Hauptverantwortlich dafür ist der Sektor Verkehr, dessen Emissionen vom Jahr 1990 bis 2010 um 61 Prozent gestiegen sind. Grund für die stark steigenden Emissionen ist die hohe Erdölabhängigkeit des Verkehrs, vor allem des Pkw- und Lkw-Verkehrs. Alle übrigen Sektoren (Haushalte, Industrie, Landwirtschaft und Dienstleistungen) haben ihre Emissionen im selben Zeitraum sogar um 3,5 Prozent reduziert.
Die Luftverschmutzung in der EU, vor allem durch Feinpartikel und bodennahes Ozon, verursacht derzeit jährlich den vorzeitigen Tod von etwa 370 000 Bürgern und verkürzt die durchschnittliche Lebenserwartung im Schnitt um neun Monate.
In Wien hat der Staubniederschlag vor allem entlang viel befahrener Straßen stark zugenommen.

Schöpfungsverantwortung ist Handlungsauftrag
Daraus ergibt sich ein Auftrag für Christinnen und Christen konkrete Änderungen im Mobilitätsverhalten selbst und in Gemeinschaften zu fördern. Der Theologe Markus Vogt betont, dass Schöpfungsverantwortung keine bloße abstrakte Lehre, sondern als eine Wahrheit von praktischer und gemeinschaftsbildender Bedeutung ist. „Der Schöpfungsglaube ist eine Tat-Sache, ein Handlungsauftrag“, so Vogt.

In der Tat – Wir können Anteil haben an einer zukunftsfähigen Mobilität
Die ARGE Schöpfungsverantwortung setzt sich daher seit vielen Jahren für eine „sanfte Mobilität“ in Kirche und Gesellschaft ein. Sie gibt dazu zahlreiche Informationen, Anregungen und Hilfestellungen, wie Radfahren mit einer Mehrfachwirkung auf Umwelt und die eigene Gesundheit, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, autofreie Tage das ganze Jahr über – selbst gewählt und ersichtlich gemacht, Fahrgemeinschaften, Fuhrparkumstellung, Umstieg auf Fahrräder und Elektromobilität, Bildung von Fahrgemeinschaften, „Regenschirm statt Autodach“, Pedibus zur Schule, Gehgemeinschaften etc.
Die Taten jeder und jedes Einzelnen können ein Anstoß zu einer notwendigen gesellschaftspolitischen Wende sein.

Sanfte Mobilität 2012: Mobilitätswoche – Europaweiter Autofreier Tag am 22. September
Im Zuge des ARGE-Projekts 2012 „Wege zur nachhaltigen Mobilität in Kirche und Gesellschaft“ werden Zahlen, Daten und Fakten zum Verkehr, sowie Lösungsansätze, gesetzliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Mobilität erstellt und allen kirchlichen Einrichtungen und Interessierten zur Verfügung gestellt.

In Kooperation mit zahlreichen Organisationen ist die ARGE Schöpfungsverantwortung beim Rasen am Ring am 22. September in Wien mit einem Info-Stand, Geschicklichkeitsspielen und einem Klima-Verkehrsquiz für Erwachsene und Kinder vertreten. Hauptpreis ist ein Fahrrad von klima:aktiv.

Mobilitätswoche und Europaweiter Autofreier Tag vom Klimabündnis fallen in die „Schöpfungszeit“ (1. September bis 4. Oktober eines jeden Jahres). Die Schöpfungszeit gilt für alle Christen als intensive Auseinandersetzung mit der ökologischen und sozialen Krisensituation, sie ist ein „Impuls für einen Lebensstil, der dem Klimawandel Einhalt gebietet“ (III. EÖV Sibiu 2007). Über überregionale Initiativen in Zusammenhang mit „Mobility“ informieren auch das Europäische Christliche Umweltnetz ECEN (www.ecen.org) und Ökumenischer Rat der Kirchen (www.oikoumene.org).

Weitere Informationen über den Autofreien Tag und die Aktivitäten wie Regionalbahntag im Rahmen der Mobilitätswoche von 16. bis 22. September des Klimabündnis Österreich sind unter www.mobilitaetswoche.at abrufbar.

Quelle & weitere Informationen: www.argeschoepfung.at

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