Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI., gebürtig Joseph Alois Ratzinger (* 16. April 1927 in Marktl, Landkreis Altötting, Bayern) ist der 265. Papst in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche und der erste deutsche Papst nach 482 Jahren (Papst Hadrian VI.). Er ist der achte deutsche Papst in der Geschichte. Er war zuvor Dekan des Kardinalskollegiums und bis zum Tod seines Vorgängers Johannes Paul II. Präfekt der Glaubenskongregation. Damit war er einer der bedeutendsten Kardinäle und galt theologisch und persönlich als „rechte Hand“ seines Vorgängers. In der öffentlichen Wahrnehmung gilt Benedikt als konservativ und war in der Vergangenheit sowohl innerkirchlich als auch in der Außenwahrnehmung in vielen Punkten umstritten. Seine oft proklamierte Strenge wird aber von denen widerlegt, die aus persönlichen Begegnungen weit freundlichere Erinnerungen hegen. Am 19. April 2005 wurde er nach 26-stündigem Konklave im 4. Wahlgang zum Papst gewählt.
Lebenslauf
1927
geboren am 16. April in Marktl am Inn
1946-1951
Studium der Philosophie und Theologie in Freising und München
1951
Priesterweihe am 29. Juni in Freising
Aushilfspriester in München-Moosach (Pfarrei St. Martin)
1951-1952
Kaplan in München-Bogenhausen (Pfarrei Hl. Blut)
1952-1954
Dozent im Erzbischöflichen Klerikalseminar Freising
1954-1957
Dozent für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen
Hochschule Freising
1957
Habilitation an der Universität München im Fach Fundamentaltheologie mit einer
Untersuchung über Bonaventura
1958-1959
außerordentlicher Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising
1959-1963
Ordinarius für Fundamentaltheologie an der Universität Bonn
1962-1965
Offizieller Konzilstheologe (Peritus) des Zweiten Vatikanums
1963-1966
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster
1966-1969
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Tübingen
1969-1977
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Regensburg
1976-1977
Vizepräsident der Universität Regensburg
1977
Ernennung zum Erzbischof von München und Freising am 25. März 1977
Ernennung zum Kardinal am 27. Juni 1977
Ernennung zum Honorarprofessor der Universität Regensburg
1981
Ernennung am 25. November 1981 durch Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der
Katholischen Glaubenskongregation in Rom, zum Präsidenten der Päpstlichen
Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission
1986-1992
Leiter der Päpstlichen Kommission zur Erstellung des „Katechismus der
Katholischen Kirche“
1987
Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Pentling
1992
Erhebung im Konsistorium des 5. April 1993 zum Kardinalbischof der
suburbikarischen Diözese Velletri-Segni durch Papst Johannes Paul II.
1998
Bestätigung der Wahl zum Vizedekan des Kardinalskollegiums am 9. November 1998
durch Papst Johannes Paul II.
2002
Wahl zum Dekan des Kardinalskollegiums
2005
Wahl zum Papst Benedikt XVI
Ehrendoktorate:
1984
College of St. Thomas in St. Paul / Minnesota: Verleihung des Ehrendoktors of
Humane Letters
1985
Ehrendoktor der Katholischen Universität Eichstätt
1986
Ehrendoktor der Katholischen Universität Lima
1988
Ehrendoktor der Katholischen Universität Lublin
1998
Ehrendoktor der Katholischen Universität von Navarra in Pamplona
1999
Ehrendoktor in Rechtswissenschaft der Freien Universität „Maria SS.
Assunta“ (LUMSA) in Rom
2000
Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universiät Wroclaw
Weitere Auszeichnungen:
1977
Verleihung des Großkreuzes des nationalen Verdienstordens der Republik Ecuador
Verleihung des Bayerischen Verdienstordens
1985
Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Bundesrepublik Deutschland mit Stern
und Schulterband
Verleihung der Verfassungsmedaille des Bayerischen Landtags in Gold
1989
Verleihung des Ordine della Minerva der Universität Chieti
Verleihung des Augustin-Bea-Preises in Rom
1991
Verleihung des Leopold-Kunschak-Preises in Wien
1992
Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande der Republik Österreich
Verleihung des Literaturpreises in Anacapri
Verleihung des Literaturpreises Basilicata in Potenza
1996
Verleihung des Bayerischen Maximiliansordens für Kunst und Wissenschaft
1997
Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Marktgemeinde Marktl am Inn
1998
Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion durch den französischen Staatspräsidenten
1999
Aufnahme in die Reihen des Souveränen Militärischen Malteserordens in Rom als
„Bali di Gran Croce e Devozione“
Mitgliedschaften:
1964-1967
Ordentliches Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie Wissenschaften, seit
1966 Korrespondierendes Mitglied
1966
Mitglied der Académie des sciences réligieuses, Bruxelles
1991
Ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste,
Abteilung Theologie in Salzburg
1992
Membre Associé Etranger der Académie des Sciences Morales et Politiques de
l’Institut de France, Paris
2000
Berufung als Ehrenmitglied in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften durch
Papst Johannes Paul II.
Links
-
EKD: Wechselseitiger Respekt als Ausdruck gemeinsamen Glaubens. Bischof Huber schreibt an Benedikt XVI. und an Kardinal Lehmann
-
Katholische Kirche in Deutschland: Joseph Kardinal Ratzinger ist der neue Papst
-
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. - Pressemitteilung (19.04.2005) zur Papstwahl: Enttäuschung über Papstwahl - Keine Hoffnung auf Reformen
-
Ökumenisches Netzwerk "Initiative Kirche von unten" (IKvu) zur Wahl Papst Benedikts XVI.: "Ein Mann der Vergangenheit für die Zukunft der Kirche"
-
Predigten von Josef Kardinal Ratzinger bzw. Benedikt XVI.:
- Predigt von Josef Kardinal Ratzinger zur Trauerfeier von Johannes Paul II
- Predigt von Josef Kardinal Ratzinger zur Eröffnung des Konklaves
- Predigt von Papst Benedikt XVI. in seiner ersten hl. Messe als Papst am 20.04.2005 in der sixtinischen Kapelle mit allen Kardinälen -
Ratzinger Fanclub - The Cardinal Ratzinger Fan Club: Homepage (manchmal nicht erreichbar)